Umweltbildung in der NaturErlebnisSchule
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Im Jahr 2002 haben die Vereinten Nationen (UN) für die Jahre 2005 bis 2014 die Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Die internationale Initiative will dazu beitragen, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung weltweit in den nationalen Bildungssystemen zu verankern. Internationale Lead-Agency der Dekade ist die UNESCO. In Deutschland steht die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsident Horst Köhler und wird von einem von der Deutschen UNESCO-Komission einberufenen Nationalkomitee unter dem Vorsitz des Erziehungswissenschaftlers Prof. Dr. Gerhard de Haan (Freie Universität Berlin) koordiniert.
Da sich qualifiziertes Engagement und wirkungsvolle Partizipation nicht von selbst einstellen, ist es zentrale Aufgabe der Bildung, den Menschen beizubringen, wie sie die weitere Entwicklung unserer Gesellschaft zukunftsfähig gestalten können.
Die Schutzidee der Biosphärenreservate
Im Oktober 1970 wurde das internationale zwischenstaatliche Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ ins Leben gerufen. Dabei soll sich als zentraler Schwerpunkt ein weltumspannendes Netz von internationalen anerkannten, großflächigen Landschaften aufbauen. Diese sogenannten Biosphärenreservate erfassen Kulturlandschaften mit eingelagerten Naturlandschaften und repräsentieren biogeographisch definierte Lebensräume.
Zu den Leitzielen dieses MAB-Programms (man and biosphere) gehört die Aufgabe, die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt zu verbessern. Dabei soll das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit um die Begrenztheit der natürlichen Ressourcen sowie um die Grenzen der Nutzbarkeit von Ökosystemen gefördert und in entsprechendes Handeln umgesetzt werden. In den Biosphärenreservaten wird versucht Ökonomie, Ökologie und Soziales verträglich in Einklang zu bringen.
Die NES-Methode ©
Unser Umweltbildungs-Ansatz greift den Leitgedanken der Biosphärenreservate, Ökonomie, Ökologie und Soziales in Einklang zu bringen, auf. Dabei sind wir der Auffassung, dass jeder Mensch sein eigenes Biosphärenreservat gründen kann, indem er Natur zulässt und schützt und sie gleichfalls für seine Zwecke nutzt. Um Menschen für diese Idee zu begeistern und für die nachhaltige Entwicklung unseres Lebensraumes einzustehen, sollen die Teilnehmer*innen unserer Kurse und Projekte behutsam an diese Gedanken herangeführt werden. Wir wollen unsere Teilnehmer*innen nicht vergraulen mit Themen, zu denen sie noch keine Beziehung haben. Stattdessen wollen wir sie mit einem von uns entwickelten Drei-Stufen-Modell mit dem großen Feld der Umweltbildung bekannt machen. Die Seminare und Projekte ordnen sich demgemäß den folgenden drei Stufen unter:
1. Begegnen
= Kontakt zur Natur aufnehmen, Sensibilisierung für Naturereignisse, sinnesintensive Auseinandersetzung mit der Natur, Aufbau einer emotional getragenen Beziehung zur Natur, Liebe und Leidenschaft für die Natur entfachen
Beispielthemen:
- „Land-Art“ – Basteln mit Naturmaterialien
- „Sporthalle Natur“ – Bewegung und Wahrnehmung in der Natur
- „Hänsel und Gretel“ – Märchenwelt Natur
- „Winterwalden“ – zwischen Feuer und Eis
- „Das Wandern ist des Müllers Lust“ – Expedition durch die heimische Natur
2. Begreifen
= Natur erkennen (Naturkunde), Wissen aufbauen, ökologische Zusammenhänge verstehen
Beispielthemen:
- „Baumfühlung“ – ganzheitliche Wald-Exkursion
- „Kräuter-1 x 1“ – Bestimmung von Blütenpflanzen und Kräutern
- „Das lebendige Heim“ – Weidenbau
- „Geheimnisvolle Gestalten“ – Fledermaus-Exkursion
- „Platzhirsch“ – Hirschbrunft live
3. Verbinden
= Verbindung von Mensch-Natur-Kultur, Entwicklung eines Naturschutz-Bewusstseins, Verstehen von Umweltpolitischen Zusammenhängen, Umsetzung ökologischer Verhaltensweisen (lokal, regional, global)
Beispielthemen:
- „Biosphärenreservat Garten“ – ökologischer Anbau
- „Yes we can“ – 1000 kleine Dinge, um die Welt zu retten
- „Die lila Kuh“ – Lernort Bauernhof
- „Mein natürlicher Kindergarten“ – naturnahe Gestaltung von Außenflächen
- „Alternative Energie“ – Zukunfts-Szenario